Meinen meist doch sehr schnell verplanten Urlaub habe ich diesmal ausnahmsweise mal zum Lesen nutzen können. Bei einem Ausflug in meinen Lieblingsbuchladen (ein wunderbares modernes Antiquariat) fiel mir „The Great Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald in die Hände. Noch nie hat mich bei einem Buch der letzte Satz am meisten beeindruckt. Dies sollte Gatsby ändern.
So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past.
Diesen einen Satz wird wohl jeder kennen, der sich mit Gatsby oder Fitzgerald beschäftigt hat. Sogar auf dem Grab von Fitzgerald und seiner Frau Zelda Sayre ist er zu finden.
Über die Bedeutung und die Grandiosität des Romans „The Great Gatsby“ wurden schon viele Worte verloren und deshalb halte ich mich dazu kurz. Es ist definitiv ein beeindruckendes Buch – für mich hat es allerdings schwach begonnen und sich erst langsam mit dem Verlauf der Handlung gesteigert, um im Schlusssatz seinen Höhepunkt zu erreichen.
Und genau jener Satz hat mich zum Nachdenken gebracht. „So kämpfen wir weiter, wie Boote gegen den Strom, unaufhörlich zurückgeworfen in die Vergangenheit“ – frei ins Deutsche übersetzt vermag dem ein oder anderen erst der Sinn des Satzes gänzlich bewusst werden. Für viele schaut wohl genau so das Leben aus: bei dem Versuch weiter zu kommen, mehr zu erreichen, wird man immer durch die Vergangenheit beeinflusst. Auch wenn man sich teilweise von der Vergangenheit befreit hat oder denkt, sich gelöst zu haben, kommen immer wieder Momente, die einen genau dorthin zurückwerfen und alles in Frage stellen.
Kennt ihr dieses Gefühl oder ist das bei euch anders? Mich hat es auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht…